Auf was muss ich verzichten, wenn ich Christ werde?

Seitenlange Do’s & Don’ts, maximal ein Bier und natürlich kein Sex. Das macht einen Christen aus, oder?

Dominik Jäger
09.06.2021

Hast du schon mal mitbekommen, wie krass Christen drauf sein können? Statt sonntags auszuschlafen, sind sie im Gottesdienst am Start. In einer Klassenarbeit abschreiben ist bei ihnen nicht drin und auf Partys ist nach der ersten Runde Alkohol schon Schluss. Und ihr Dating-Fahrplan lautet: Erst heiraten, dann Spaß im Bett. Das sind steile Ansagen. Aber muss man als Christ wirklich so drauf sein? Wie lang ist die Liste von Do’s and Don’ts, wenn man Christ wird? Und wo bleibe am Ende ich als Person – mit dem, was mir Spaß macht oder mir einfach wichtig ist?

 

Ich finde diese Fragen richtig cool. Und voll wichtig. Und ich schreibe hier, weil ich gerne mit dir teilen möchte, wie sich der Christen-Lifestyle für mich anfühlt und was ich darüber in der Bibel entdeckt habe. Ich persönlich liebe Jesus und die Bibel. Und es stimmt: Das prägt einen irgendwie. Wenn ich anfange, mit Jesus wie mit einem Freund zu reden und wenn ich ihn immer mehr kennenlernen und ihm gefallen will, dann macht das was mit mir. Das kann für andere auch manchmal strange wirken. Ein Beispiel: Ich (damals 19 Jahre) bin mit einem Kumpel im Auto unterwegs. Er hat eine Freundin. Ich auch (nicht dieselbe). Wir kommen während der Fahrt auf das Thema Sex zu sprechen und ich erzähle ihm, dass meine Freundin und ich damit bis nach der Hochzeit warten. Das fand er zuerst richtig krank, dann witzig und dann wollte er den ganzen Tag mit mir darüber sprechen. Er hat das richtig gefeiert. Und ich hab voll gefeiert, dass er das so feiert. Das war auf jeden Fall ein witziger Tag für uns beide. Aber eine Sache hat mich voll nachdenklich gemacht. Das Gespräch ging dann nämlich ungefähr so weiter:

 

Er: „Hey, darfst du als Christ…“

Ich: „Ich sehe das so und so.“

Er: „Und musst du als Christ…“

Ich: „Ich mache das so und so.“

Er: „Und darfst du als Christ…“

 

Und so weiter. Für ihn bedeutete Christsein, dass man einen großen Regelkatalog bekommt. Wenn man den befolgt, ist man ein guter Christ. Aus seiner Sicht waren Christen Leute mit Geboten und Verboten. Alles nur ein verrücktes Sich-Anstrengen und Verzichten. Christsein – ein bisschen stumpfsinnig. Und ziemlich abtörnend. Kannst du das nachvollziehen? Was mich damals nachdenklich gemacht hat, war: Das alles trifft zu 0% das Herzstück von meiner Freundschaft zu Jesus.

 

Fun Fact: Genauso abtörnend hätte man auch meine Freundschaft zu meiner Freundin darstellen können. Als guter Freund muss ich sie fragen, wie es ihr geht. Und dann auch noch zuhören. Als guter Freund darf ich nicht mit anderen Mädels ausgehen. Als guter Freund muss ich ihr ständig liebe Nachrichten schreiben. Klingt öde, oder? Das stimmt schon alles irgendwie. Aber eigentlich geht es doch darum, dass ich begeistert von ihr bin. Dass ich sie und unsere Freundschaft wirklich feiere. Auf diese ganzen Sachen habe ich deshalb meistens ziemlich Lust. Und auf was ich keine Lust habe, das mache ich manchmal trotzdem. Und hey, manche Freiheiten werden auch eingeschränkt. Und es ist voll ok, da bin ich mit dabei – aus Liebe. Ich muss nicht. Ich will.

 

Kann es nicht sein, dass Christsein so ähnlich ist? In der Bibel lese ich: „Lasst uns lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat.“ (1. Johannes 5,19) Wenn das die Vibes von Christen sind, dann können wir die Fragen doch so stellen: Was ist, wenn es da wirklich einen Jesus gibt, der mich als Person wirklich liebt?

Was ist, wenn es beim Christsein nicht darum geht, ihn mit einem crazy Regelkatalog und meinem „guten Leben“ zu beeindrucken? Was ist, wenn ich einfach mal damit starte, Jesus echt kennenzulernen?

Einfach mal ganz unverbindlich. Und was könnte mit mir passieren, wenn ich dann plötzlich anfange, ihn zu feiern?

 

Ich persönlich erlebe das so, dass es mein Leben ziemlich auf den Kopf stellen kann. Aber das will ich dann auch.

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