4 Fragen, die jeder an die unglaublichste Geschichte der Welt stellen sollte

Weihnachten ist mehr als ein Märchen. Behaupten viele. Aber es glauben ja auch viele an den Weihnachtsmann. Was steckt also dahinter?

Sara Kreuter
30.11.2023

Jungfrauengeburt, ein GPS-Stern, ein Gott, der als Mensch ausgerechnet in einem Futtertrog zur Welt kommt – die christliche Weihnachtsgeschichte klingt weit hergeholt. Ungefähr so weit wie das Märchen vom Weihnachtsmann, der mit seinem Rentierschlitten vom Nordpol aufbricht und braven Kindern Geschenke durch den Kaminschacht wirft. 

 

Doch während letzteres eine Coca-Cola-Fantasie ist, die Kindern ein bisschen Weihnachts-Zauber ins Leben glitzern soll, gibt es zahlreiche seriöse und renommierte Wissenschaftler, die ersteres ernsthaft glauben. 

 

Ist das verrückt? 

 

Können wir von jemandem, der zu alt ist, um an den Weihnachtsmann zu glauben, wirklich erwarten, der christlichen Weihnachtsgeschichte zu vertrauen? 

 

Die verblüffende Antwort lautet: Ja.  
Im Folgenden wollen wir uns 4 Fragen widmen, die uns helfen, diesen unglaublichen Anspruch nachzuvollziehen.  

 

1. Gab es Jesus überhaupt wirklich? 

 

Eine Umfrage aus dem Jahr 2015 zeigt, dass etwa 40% aller Erwachsenen in Großbritannien entweder der Meinung sind, Jesus sei keine reale Person gewesen, oder sich zumindest nicht sicher sind.  

 

Das überrascht. 

 

Tatsächlich ist es nicht naiv zu glauben, dass Jesus vor 2000 Jahren auf der Erde gelebt hat. Er ist vielmehr naiv, es nicht zu glauben. 

 

Der Neutestamentler Bart Ehrman glaubt nicht an Gott. Er hat sogar ein Vermögen damit verdient, Leute davon zu überzeugen, wie unglaubwürdig der christliche Glaube ist. Trotzdem kommt er zu dem Schluss: 

»Was auch immer Sie sonst von Jesus halten mögen – er hat definitiv existiert

Es gibt zu viele historische Dokumente, Quellen, Berichte von diesem jüdischen Mann namens Jesus, der »unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassung des Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet« (Tacitus) wurde, um seine Existenz in Frage zu stellen.  

 

Jesus gab es also wirklich. Zumindest das können wir festhalten. 

 

Dann stellt sich natürlich die Frage: Wer war er? Wie war er? 

 

Detaillierte Aufzeichnungen seines Lebens, Sterbens und seiner Geburt (um die es uns hier ja hauptsächlich geht!) finden wir in der Bibel. Können wir diesen Berichten trauen? Inwiefern unterscheiden sie sich von den fantastischen Coca-Cola-Erzählungen über den Weihnachtsmann? 

 

2. Können wir die Evangelien ernst nehmen? 

 

Was wir über die Weihnachtsgeschichte glauben, finden wir in den Evangelien. Wie vertrauenswürdig sind diese Berichte? Wie können wir vertrauen, dass das, was dort steht, wirklich passiert ist? Vor allem zwei Beobachtungen sprechen für die Glaubwürdigkeit der biblischen Berichte: 

I. Die Berichte sind bald nach den Ereignissen verfasst worden 

Zu Beginn seines Evangeliums erzählt Lukas, wie er an seine Informationen über Jesus gekommen ist. Lukas ist Wissenschaftler. Er hat Augenzeugen interviewt. Er hat recherchiert. Wie auch die Autoren der anderen 3 Evangelien (= Biographien über das Leben von Jesus) gibt er Ortsangaben, verweist auf Protagonisten, nennt Nebendarsteller. Als die ersten Evangelien in Umlauf kamen, haben die meisten dieser Leute noch gelebt. Hätten die Berichte nicht den Tatsachen entsprochen, hätten die Leute protestiert. Mehr noch, Skeptiker konnten die Behauptungen der Evangelisten selbst überprüfen und die benannten Personen befragen. Statt sich kopfschüttelnd von dieser neuen Religion abzuwenden, haben immer mehr Menschen an Jesus geglaubt – irgendwas muss also dran gewesen sein. 

II. Die Protagonisten kommen schlecht weg 

Die Autoren Matthäus und Johannes waren Jünger von Jesus. Das Markusevangelium könnte man auch als Petrusevangelium bezeichnen – man geht davon aus, dass Markus aufgeschrieben hat, was er von Petrus gelernt hat. Hätten sich die Jünger alles nur ausgedacht, hätten sie sichergestellt, dass sie in den Erzählungen besser wegkommen. Neben einer wundersamen Jungfrauengeburt wäre es kaum aufgefallen, hätten sich die Jünger als Superhelden einer neuen Zeit porträtiert. Stattdessen sind sie dir großen Verlierer der Erzählung: Sie zweifeln, sie versagen, sie werden wortbrüchig. Ausgerechnet Frauen (die damals vor Gericht nichts galten) sind die ersten Zeugen der Auferstehung – die Männer glauben ihnen zunächst nicht.  

 

Die zeitliche Nähe zu den Ereignissen und die Darstellung der Protagonisten sind zwei starke Indizien dafür, dass die Evangelien  historische Dokumente sind – mit einem Wahrheitsanspruch, den wir nicht einfach mit einer Handbewegung abtun können. 

 

Aber was ist mit den zum Teil sehr absurden Ereignissen, die darin beschrieben werden? 

 

3. Wie kann man an eine Jungfrauengeburt glauben?  

 

Matthäus uns Lukas behaupten beide, Maria sei vom Heiligen Geist Gottes geschwängert worden (Mt. 1,18; Lukas 1,35). Uns muss klar sein: So unglaubwürdig das für uns klingen mag – für die Menschen damals klang es das auch!  

 

Tatsächlich ist jedoch die ganze Bibel ist voller steiler Thesen. Die erste befremdliche Behauptung steht direkt auf der ersten Seite: dass es einen Gott gibt, der unser gesamtes Universum geschaffen hat. Falls das wahr ist, ist es auch nicht unvernünftig zu glauben, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Dass Gott ein Universum aus dem Nichts schaffen kann, aber kein Baby ohne menschlichen Vater, wäre, wie einem Marathon-Olympioniken nicht zuzutrauen, zum Supermarkt um die Ecke zu joggen.  

 

Wenn es einen Schöpfer des Universums gibt, dann macht es Sinn, an die Möglichkeit einer Jungfrauengeburt zu glauben. Was weniger Sinn macht, ist, die Jungfrauengeburt als unglaubwürdig abzulehnen, aber zu behauten, das Universum wäre aus dem »Nichts« entstanden, »jungfräulich«, ohne Einwirkung von Außen. Der Prediger Glen Scrivener fordert uns heraus:

»Christen glauben an die Jungfrauengeburt Christi. Atheisten glauben an die Jungfrauengeburt des Universums. Suchen Sie sich Ihr Wunder aus.« 

 

4. Warum ist das von Bedeutung? 

 

»Wenn die Geschichte über Jesus nicht wahr ist … – so verlieren wir nicht nur den Zauber von Weihnachten. Wir verlieren alles. Wir verlieren das Leben und den Sinn. Gut und Böse. Sogar Sie und mich«, schreibt Rebecca McLaughlin. Wir alle glauben, dass Rassismus falsch ist, dass Frauen ebenso wertvoll sind wie Männer, dass Vergewaltigung absolut böse ist und Reiche die Armen nicht unterdrücken sollten. 

 

Aber »wenn es keinen Gott gibt, sind diese Behauptungen keine moralischen Tatsachen. Sie sind lediglich Meinungen« (McLaughlin). Denn ohne (einen) Gott als absolute Instanz, als Moralgeber, als objektive Wahrheit, sind die Werte nichts anderes als Produkte unserer Erfindung. Dann ist gut, was wir gerade für gut befinden – und eine Gesellschaft mit anderen Werten dürfte ganz andere Grundsätze fassen. 

 

Deswegen ist Weihnachten wichtig. Deswegen stellen wir uns diese Fragen: Weil wir ohne einen Gott aufgeschmissen sind. Und mit ihm…. ändert sich alles! Die Geschichte von Jesus ist die großartigste Geschichte, die je erzählt wurde. Weil sie kein Märchen ist, sondern wahr. Wir leben nicht einfach, sterben und werden vergessen. Wenn es einen Gott gibt, der uns gemacht hat und uns liebt, dann bedeutet das, dass unser Leben Sinn hat, dass es Gut und Böse gibt, dass am Ende Gerechtigkeit und Liebe gewinnen wird. Es bedeutet, dass es ein Happy End gibt, wenn wir aufhören so zu tun, als wären wir die Helden der Geschichte. Wir müssen zugeben, dass wir kein Happy End verdienen, dass wir die (ahnungslosen) Bösewichte der Story sind. Dass wir Teil des Problems sind und Jesus kommen musste, um den Riss zu heilen, der mitten durch unser Herz geht. Der schockierendste Plot Twist der Geschichte lautet: Der Held der Geschichte liebt uns. Jesus wurde geboren, um uns Vergebung anbieten zu können. Kostenlos, als Geschenk. Daran erinnert uns Weihnachten.

 

Dieser Artikel ist auf Grundlage von Rebecca McLaughlins Weihnachten – unglaublich?  entstanden. Wir empfehlen dieses Buch allen, die sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen wollen. 

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